MY BODY IS NOT YOUR TEMPLE. EINE ENDLOSSCHLEIFE.

Die Gesellschaft schaut uns an und glaubt zu wissen, wer wir sind. Wir aber suchen noch und finden keine Ruhe: Erschaffen wir uns selbst oder fügt die Außenwelt unsere vermeintliche(n) Identität(en) zusammen? Wie viel Kontrolle haben wir noch über diese Identitätserzählungen, und wie kann es gelingen, sich von diesem Blick zu befreien?

Wir begeben uns auf die Suche nach sichereren Räumen in einem öffentlichen Raum, der für uns nie sicher war. Nicht sicher ist. Hoffentlich eines Tages sicher sein wird. Ausgehend von Gedichten von Kae Tempest und Songs von Clara Pazzini bauen wir uns einen utopischen Schutzraum mitten im Alltäglichen.

Reclaim the spaces!!

Von und mit Nika Altukhova, Janne Böhm, Sophie Jany, Daria Kleyn, Marix Tursky, Merle Zurawski

Eine Kooperation zwischen der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg und dem Nationaltheater Mannheim

ausschnitt aus dem text:

Ich wiege mich inmitten hin und her wogender rosaroter,
gelber, violetter oder hellblauer Anemonen am Rande eines Riffs im Pazifischen Ozean oder kurz vor Norderney,
Fliegende Fische schwimmen vorbei,
Die Sonne malt goldene 3D-Drucker-Strahlen durch das Aquarium in welchem ich mich wieder befinde und doch erneut im Kreise schwimme,
Meine altbekannten Bahnen ziehe, und plötzlich alles wieder ist wie gehabt.
Mein utopischer Körper schmiegt sich in euer Unwohlsein,
Findet ein Zuhause an den unmöglichsten Orten,
Am queeren Tschernobyl, dem Ort des cis-hetero atomaren Supergaus.
Das Gebiet gilt immer noch als hoch giftig, und wird es vermutlich auch noch eine Weile bleiben.
Ich bin Krisentourist*in in einem cisheteronormativen Katastrophengebiet,
Doch ich bin nicht in der Lage mich an eure erhöhte Cis-heteroaktivität anzupassen.